Mittwoch, 1. Dezember 2010

Inception

Allen anderen Kinobesuchern hat es anscheinend gefallen. Und weil ich die Energie im Saal gut war, habe ich für den Rest des Tages, nachdem ich das Kino verlassen habe, gedacht, daß mir der Film gefällt. Später ist mir wieder bewußt geworden, daß ich zum größten Teil gelangweilt habe.

Die beeindruckendsten Bilder sind die gefaltete Stadt und die Szene, die mit der Gravitation spielt. Beides im Trailer gesehen. Was bleibt übrig? Hauptdarsteller, die nichts mehr als Statisten sind. Eine Geschichte, dessen Auflösung an das Ende von Street Fighter 2 The animated movie erinnert. Einfallslosigkeit im Umgang mit dem Thema. Verwirrung.

Ich bin krank.

Scheinbar läuft in Träumen alles logisch ab und die physikalischen Gesetze haben ihre Wirkung, es sei denn ein Dritter mischt sich ein. Schaut euch zuvor nicht Paprika an. Einerseits deswegen, weil die Einfallslosigkeit in Inception euch erst recht bewußt wird, andererseits, weil Paprika selbst anstrengend ist.

In Inception besteht ein großer Teil der Dialoge daraus, das Regelwerk der Träume zu erklären. In der zweiten Hälfte des Films werden die Regeln aber zum Teil neugeschrieben, weil mit den alten der Film nicht vorangetrieben werden könnte. Der Film erreicht zudem ein neues Niveau der Unlesbarkeit. Andere Filme verbergen mit Dunkelheit und Wackelkamera, was auf dem Bildschirm läuft. In der dritten Traumebene von Inception gibt es eine Schneelandschaft, alle tragen weiße Outfits und Masken und ich hatte keine Ahnung, wer die guten und wer die Bösewichte sind, keine Ahnung von der Topographie, wer sich wohin bewegt, nix.

Last but not least, die ganze Prämisse des Films, daß der Typ nichts anderes wollen wird, als seine geerbte Firma zu spalten, wenn er erfährt, daß sein Daddy will, daß er sich selbst behauptet, ist unlogisch und damit versagt der Film nicht nur in seinem Traumregelwerk sondern auch im Regelwerk des echten Lebens.

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